Eosinophile Ösophagitis

Was ist eine EoE?

Die eosinophile Ösophagitis – kurz EoE – ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des Ösophagus, auch bekannt als Asthma der Speiseröhre. Die immunvermittelte Erkrankung ist klinisch durch eine ösophageale Dysfunktion und histologisch durch eine Eosinophilen-betonte Entzündung charakterisiert. Die häufigsten Symptome bei Erwachsenen sind Dysphagie (Schluckbeschwerden mitunter mit Schmerzen beim Schlucken), Bolusobstruktion bzw. -impaktion mit einhergehendem Würgereiz sowie Brustschmerzen.

Die Erkrankung rückt allerdings erst seit den 2000er Jahren zunehmend in den Fokus der medizinischen Wahrnehmung. Nicht verwechselt werden sollte die EoE mit anderen systemischen und lokalen Ursachen immunvermittelter Entzündungen des Ösophagus, wie etwa der gastroösophagealen Refluxkrankheit (GERD), der eosinophilen Gastroenteritis, parasitären Infektionen oder auch dem Morbus Crohn.

 


Epidemiologie

Häufigkeit (Prävalenz)

Die Eosinophile Ösophagitis ist wahrscheinlich in den 70’er Jahren des letzten Jahrhunderts neu entstanden. Sie wurde erst 1993/94 in den USA und in Europa als eigenständiges Krankheitsbild erkannt und von Stephen Attwood und Alex Straumann unabhängig voneinander beschrieben. In der Folge wurde die Krankheit rasch in Australien und seither in praktisch allen industrialisierten Ländern der Welt dokumentiert. Die Häufigkeit der EoE nimmt kontinuierlich zu. Grob geschätzt lebt zurzeit in Ländern mit westlichem Lebens-Stil 1 Patient mit diagnostizierter EoE auf 2'500 bis 4'000 Einwohner (Prävalenz = 25 - 40 Patienten pro 100'000 Einwohner). Anschaulicher ausgedrückt findet sich in jedem mittelgrossen Dorf ein Patient. Deutlich höher (ev. sogar deutlich höher) dürfte die Zahl liegen, wenn bisher nicht diagnostizierte Fälle hinzugerechnet werden. Die EoE kann in praktisch jedem Alter auftreten, beginnt aber meistens zwischen dem 10. und 40. Lebensjahr.

Risikogruppen

Aus genetischen Gründen befällt die EoE vor allem das männliche Geschlecht. 75% der Patienten sind männlichen Geschlechtes. Ein weiterer Risikofaktor sind Allergien, sind doch 70% Prozent der EoE Patienten sind Allergien (zum Beispiel Asthma, Heuschnupfen, Lebensmittel-Allergien) vorbelastet.

Genetische Faktoren und familiäre Häufung

Eine genetische Veranlagung ist vorhanden. Das erklärt weshalb die EoE in gewissen Familien gehäuft vorkommt.


Ursachen

EoE ist eine Lebensmittel-Allergie

Die eosinophile Entzündung der Speiseröhre wird in den meisten Fällen durch Protein-Komponenten (Eiweisse) der Nahrungsmittel ausgelöst. Es handelt sich um eine spezielle Form einer Lebensmittel-Allergie. Leider existieren zurzeit noch keine zuverlässigen Tests, welche ermöglichen bei einem betroffen Patienten die auslösenden Speisen zu identifizieren. Die einzige Möglichkeit die allergisierenden Speisen herauszufinden, besteht darin die verdächtigen Speisen aus der Ernährung zu eliminieren und danach den Verlauf der Krankheit zu verfolgen. Basierend auf Studien mit diesen Eliminationsdiäten wissen wir welches die häufigsten Auslöser (Trigger) der Allergie (Allergene) sind: Milch-Produkte (nur tierische Milch), Weizen (eventuell Gluten bzw. alle glutenhaltigen Getreidesorten) und eher selten Eier, Nüsse, Soja und Meeresfrüchte.
 

Therapiemöglichkeiten